Über uns

Wir sind eine autonome Initiative dicker Frauen*. Wir sind unterschiedlichen Alters, aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen und setzen uns aktiv gegen Gewichtsdiskriminierung und Körpernormierung, für Vielfalt und positive Selbstbilder ein. Wir sind davon überzeugt, dass jeder Körper ein guter Körper ist und dass körperliche Vielfalt generell eine Bereicherung darstellt! Dicke Frauen sind mit unterschiedlichen Lebensbedingungen konfrontiert als Frauen, deren Maße und BMI im gesellschaftlich vorgegebenen Rahmen liegen. Das Wort »dick« wird in unserer Gesellschaft meist als Beleidigung empfunden und viele Frauen haben ein Problem damit sich selbst als dick zu bezeichnen. Dieser Schritt, zu sich selbst zu sagen »Ich bin dick und das ist gut so.« ist ein wesentlicher Schritt zur Selbstliebe und auch notwendig für Dicken-Aktivismus. Dabei geht es weniger um tatsächliche Maße oder Kategorien, sondern um die Einstellung: Dicksein an und für sich als ok zu begreifen.

Wir verstehen die Normierung von Frauen und Frauenkörpern – sowohl von sozialer als auch von medizinischer Seite – als Sexismus. Schönheitsideale, Body-Mass-Index, Diäten und Diätmittel, »Schönheits«operationen und die Pathologisierung des dicken Körpers sind Angriffe auf die Vielfältigkeit und die Gesundheit von Frauen. Sie dienen der Aufrechterhaltung patriarchaler Vorstellungen von Weiblichkeit, sie entsolidarisieren Frauen und sind Disziplinierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen um Herrschaftsverhältnisse zu stützen. Wir sind davon überzeugt, dass jede Frau das Recht hat, in ihrem einzigartigen Körper in Schönheit und Unversehrtheit zu leben!

Unsere Arbeit beruht dabei auf 3 Säulen: 1. Gegenseitige Stärkung dicker Frauen (Self-Empowerment) durch die Schaffung und Sichtbarmachung hilfreicher Infrastrukturen ( Ärzt_innenlisten, Produktinformationen, Medienbeobachtung,…), 2. Bildung und Nachforschung über die tatsächlichen Fakten im Zusammenhang mit “Über”gewicht, 3. Öffentlichkeitsarbeit.

Wir machen im öffentlichen (z.B. Demonstrationen) und digitalen Raum (Webblog, Twitter, Facebook, Youtube, Pinterest) auf die Lebensbedingungen dicker Frauen aufmerksam. Es geht uns dabei vor allem um dem in den Medien postulierten Idealkörper sowie den damit verbundenen Körperhass entgegenzuwirken. Wir treten für Selbstliebe, Körper- und Gewichtsakzeptanz ein.

Wir streben eine weitreichende Vernetzung mit anderen Organisationen im Bereich Körperpolitik, Körperaktivismus, Dickenaktivismus, Fat-Acceptance, Body-Positivity und der bedingungslosen Selbstliebe an.

Das Ankämpfen gegen Übergewicht ist zeitgleich auch ein Kampf gegen dicke Menschen! Wir wollen, dass Gewichtsdiskriminierung in jeder Form endet – auf persönlicher, politischer und medialer Ebene. Wir fordern eine neue Körperpolitik, in welcher jeder Körper ein guter Körper ist. Wir stehen ein für Körpervielfalt und bedingungslose Selbstliebe. Solidarisieren wir uns miteinander und unterstützen einander in unserer jeweiligen Einzigartigkeit und Besonderheit. Jeder Körper ist ein guter Körper.

Unsere selbstorganisierte Initiative ist das, was jede Einzelne aus ihr macht. Jede dicke Frau* ist herzlich willkommen!

Dicke Grüße
die ARGE(n) Dicke(n) Weiber

*LBTTIQA (Lesbisch, Bisexuell, Transgender, Transsexuell, Intersexuell, Queer, Asexuell)