Frau Chrissie hat einen Brief an das Modeunternehmen Ulla Popken geschickt. Wir unterstützen diesen Brief voll und ganz und veröffentlichen ihn gerne hier auf unserem Weblog. Vielen Dank für das Engagement!
Geehrtes Ulla-Popken-Team!
Schon seit geraumer Zeit ärgern mich Ihre Kataloge, die ich regelmäßig per Post erhalte. Heute möchte ich diesem Ärger auch mal Luft machen, auch wenn ich damit vermutlich nichts erreichen werde!
Ich bin eine dicke Frau mit einem sehr klaren Selbstverständnis für dieses Dicksein und einer sehr positiven Wahrnehmung zu meiner Körperfülle! Eine Modefirma, die sich – wie eigentlich anzunehmen wäre – ebenfalls so einer positiven Wahrnehmung verschrieben hat, indem sie Kleider für dicke Frauen vermarktet, sollte das doch eigentlich in ihren Katalogen SICHTBAR machen. Aber wann immer ich einen dieser Kataloge aufschlage, muss ich mit der Lupe nach den Gründen suchen, warum die dort abgebildeten Models für Kleidung werben, die doch für DICKE gemacht wird…!?
WO bitte sind die schönen, sinnlichen, fülligen, üppigen Models, die frau erwartet, wenn sie DICKE Mode sucht??? Glaubt Ihre Firma denn tatsächlich, dass ein Großteil der fülligen Kundinnen sich lieber mit »Normalgewichtigen« (manchmal mit einem Hauch von Babyspeck, den frau aber suchen muss) identifiziert, als mit einer blühenden, sich in ihrer dicken Haut rundum wohlfühlenden Dicken?!?!
In Ihrem letzten Heft werde ich als »Liebe Ulla Popken Freundin« angesprochen – hiermit kündige ich diese »Freundschaft« und bitte Sie, von weiteren Zusendungen abzusehen. Dies war das letzte Heft, in das ich noch einen Blick geworfen habe! Dickenfeindlichkeit begegnet mir im Alltag häufig genug, die muss ich mir nicht auch noch aus den vermeintlich »eigenen Reihen« abholen!
Mit wirklich verärgerten Grüßen,
Frau Chrissie
www.frauchrissieundpianistin.at