Der vierte Text zum ARGE Dicke Weiber Themenschwerpunkt »Übergewichtschirurgie«.
Bei der Magenbypass-Operation wird eine kleine Magentasche gebildet, die direkt mit dem Dünndarm verbunden wird. Der restliche Magen, der Zwölffingerdarm und ein Teil des oberen Dünndarmes sind damit ausgeschaltet, das heißt, die Nahrung gelangt sofort unter Umgehung des Magens in den Dünndarm. Da der Magen und der Zwölffingerdarm mit Klammernähten abgeklammert werden, kann weder ein Kontrastmittel in diese Teile des Magens gelangen (kein Röntgen möglich) noch eine endoskopische Untersuchung und Behandlungen stattfinden. Somit lassen sich im abgeklammerten Magenbereich keine Geschwüre oder andere Krankheiten feststellen und behandeln. Der blind verschlossene Magen kann durch Magenspiegelung in der Regel nicht mehr eingesehen werden, ausser mit einer kleinen Operation.
Gefährlich sind auch Probleme durch Lecks im Bereich der Klammernahtreihen. An den Klammernähten und im Bereich der Verbindungsstelle von Magen und Dünndarm kann es zu Blutungen kommen oder es können Schwachstellen auftreten. Dabei kann es zum Austritt von Magen-Darminhalt und in weiterer Folge zu einer Bauchfellentzündung kommen. Auch Schleimhautentzündungen, Geschwüre an den Verbindungsstellen sowie Infektionen und Abszess Bildungen in der Bauchhöhle sind wahrscheinlich und führen zu Folgeoperationen. Darüber hinaus müssen langfristig säurereduzierende Medikamente zum Schutz der Schleimhaut vor allem im Bereich der Nahtverbindung Magen/Dünndarm eingenommen werden. Die Verbindung zwischen Magen und Dünndarm kann sich nach mehreren Wochen bis Monaten so weit verengen das selbst Flüssigkeiten nicht mehr durchkommen. Die Verengungen müssen mittels mehrmaliger Magenspiegelung gedehnt werden. Selten können sich beide Magenteile wieder miteinander verbinden.